Wenn Homeoffice deinen Wohnort bestimmt und du für deinen Traumjob nicht umziehen musst. Über diesen Satz bin ich in dieser Woche im Netz gestolpert. Und habe das mal zum Anlass genommen, mein Arbeitsjahr 2020 Revue passieren zu lassen.
Meine Arbeitswelt vor dem 13.03.2020 war ein ganz klassischer Außendienst-Job mit 3 Tagen vor Ort beim Kunden und 2 Bürotagen im Homeoffice. Verbunden mit Reisezeiten und Hotelübernachtungen.
Was hat sich nach einem guten Dreiviertel-Jahr mit Corona-Beschränkungen konkret verändert?
Es ist nicht nur der Wechsel von Vor-Ort- auf Online-Beratungen, sondern auch der Wegfall von 6 – 12 Stunden Reisezeit pro Woche. Klingt erst einmal nach weniger Arbeitsbelastung. Wenn ich aber genauer drauf schaue, habe ich nun anstatt einen ganzen Tag vor Ort 2-3 Online-Coachings mit verschiedenen Kunden an einem Tag. Und das ist für mich mit mehr Vor- und Nachbereitung verbunden. Mein Arbeitsalltag ist somit digitaler und auch schnelllebiger geworden.
Fast alles geht auch digital
Im März 2020 musste ich raus aus der Komfortzone: alle (!) Beratungen, Coachings und Workshops ab sofort online. Ersttermine und Kennenlernen online? Konnte ich mir vorher nicht vorstellen, aber es funktioniert ganz hervorragend.
Meine Kund*innen sind ganz begeistert, wie passgenau und flexibel ein Online-Angebot sein kann. Nähe und Vertrauen können auch gut im Rahmen einer Video-Konferenz geschaffen werden.
Der nächste Schritt ist auch schon in der Umsetzung: Mitarbeiterworkshops und größere Veranstaltungen als Online-Formate. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, Trainings, Coachings und Workshops für Mitarbeiter*innen aufzuschieben, bis die Corona-Bedingungen dies wieder zulassen.
Die interne digitale Kommunikation und Zusammenarbeit sind in meiner Arbeitswelt seit Jahren Standard. Oder wie es eine Kollegin aus dem Innendienst letztens formulierte: Warum soll ich fürs Arbeiten die Wohnung verlassen? Gibt es dafür einen triftigen Grund?
Nun hat sich auch meine Arbeit und Kommunikation mit den Kund*innen innerhalb von kürzester Zeit digitalisiert.
Digitale Zusammenarbeit – am besten schon heute
“Christine, wie hat sich deine Arbeitsweise in Vergleich zu 2020 verändert? Was wird nach Corona bleiben?”
Wurde ich diese Woche in einem internen Meeting gefragt. Meine These dazu ist: 90% meiner Beratungen werden auch zukünftig online stattfinden (Vor Corona waren es vielleicht 10%). Digitale Dienstleistungen und digitale Zusammenarbeit mit Kund*innen sind für mich Standard geworden.
Natürlich gibt es Jobs, in denen Homeoffice nicht möglich ist und auch ich freue mich, wenn ich wieder eine große Netzwerkveranstaltung ganz analog moderieren kann. Ein Mitarbeiter*innen-Onboarding ist aus meiner Sicht auch schöner, wenn es im Team gemeinsam im Büro stattfindet. Online ist es aber auch in vielen Berufen ohne Probleme möglich.
Aber dieses reflexhafte Sträuben mancher Arbeitgeber gegen Homeoffice-Regelungen und Digitalisierung der Prozesse wundert mich schon sehr.
Meine Gedanken dazu: Jede Arbeit, die ortsunabhängig durchgeführt werden kann, muss auch aus dem Homeoffice heraus möglich sein. Digitale Kommunikation und Tools zur Zusammenarbeit gibt es zu genüge. In Corona-Zeiten konnten wir viel ausprobieren. Es wird kein “Nach Corona ist alles wie früher” geben.
Unternehmer*innen, die das erkannt haben und umsetzen, werden zukünftig einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil am Arbeitsmarkt haben.
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