Klartext sprechen und gleichzeitig ein wertschätzendes Feedback geben? Kann das funktionieren? Ist Feedback nicht das mit dem Sandwich-Prinzip und ich darf nichts Kritisches sagen? Oder nur so, dass ich alles “in Watte packen muss?”
Diese Fragestellungen schwirren meinen Coachees häufig durch den Kopf wenn wir das Anliegen Mitarbeitergespräche und Führung besprechen.
Feedback geben in seiner einfachsten Form – die WWW-Regel
Wir stellen uns vor, Sie möchten Ihrem Mitarbeiter bzw. Ihrer Mitarbeiterin eine kurze Rückmeldung zu einem Arbeitsergebnis oder zu einer Situation geben:
- Wahrnehmung: Was habe ich beobachtet? Was wurde mir berichtet?
- Wirkung: Welche Gefühle kamen auf? Wie schätze ich das Ergebnis ein?
- Wunsch: Welche Bitte(n) kann ich formulieren?
Für die meisten meiner Klientinnen und Klienten ist der erste Punkt “Wahrnehmung” und der dritte Punkt “Wunsch” eine einfache Angelegenheit. Meistens müssen wir in der Praxis ständig Lösungen für irgendetwas und irgendwen finden, sodass wir gut sagen können, wie wir’s gerne hätten.
Doch wie begründe ich meine Einschätzung / Bewertung in der Praxis?
Das magische Dreieck als Bewertungsgrundlage für Arbeitsergebnisse
Die meisten Arbeitsergebnisse bewegen sich genau in diesem Spannungsfeld:
- Produktivität
- Zufriedenheit der Zielgruppe: Kunden, Mandanten, bei Führungsrollen: zusätzlich auch Mitarbeiter
- Arbeitsqualität
Im oben gezeigten Fall ging es um eine Mitarbeiterin, die immer mehrere Kontrollschleifen gedreht hat, bevor sie ihr Arbeitsergebnis bei ihrer Führungskraft vorgelegt hat. Im Unternehmen gibt es aber eine Qualitätskontrolle (durch die Teamleitung), bevor das Produkt das Unternehmen verlässt.
So ist durch den ausgeprägten Fokus der Mitarbeiterin auf das Thema “Arbeitsqualität” aus einem “4-Augenprinzip” ein “6- bis 8-Augenprinzip” geworden.
Das hatte natürlich eine Auswirkung auf die Produktivität.
Von 150% auf 100% – aber wie?
Die Mitarbeiterin ist somit “überengagiert” in Sachen korrektes Arbeiten, ihr Entwicklungsfeld hingegen ist die Produktivität bzw. eine gute Arbeitsorganisation. Eine gute Frage im Feedbackgespräch könnte also sein:
Wie schaffst du es von 150% auf 100% zu kommen? Welche Arbeitsschritte lässt du zukünftig weg?
Der magische Moment in der Kommunikation …
… passiert immer dann, wenn “der Groschen fällt” bzw. beide feststellen: “wir haben verstanden, worum es geht und was wichtig ist”.
Das “Magische Dreieck” ist ein einfaches Tool und bewirkt oft Wunder. Versuchen Sie es doch einfach mal beim nächsten Mitarbeitergespräch mit einer Zeichnung – um Ihr Feedback noch aussagekräftiger zu machen.
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